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10.12.2024
Kontakt-Allergien betreffen Menschen jeden Alters und können deren Alltag erheblich beeinträchtigen. Eine neue IGAV-Broschüre bietet leicht verständliche,…
mehr erfahrenBei einer Pollenallergie löst der Blütenstaub von Pflanzen allergische Reaktionen aus. Der Großteil der Pflanzen wird von Insekten bestäubt, manche übergeben ihre Pollen aber einfach dem Wind. Um die Bestäubung zu sichern, müssen diese Pflanzen eine wesentlich größere Menge an Blütenstaub produzieren. Entsprechend haben Pollenallergien einen saisonalen Verlauf, d.h. der Pollenallergiker hat nur Symptome während der Blütenperiode der Pflanzen, auf die er reagiert.
Der Klimawandel hat Auswirkungen auf den Pollenflug – und die werden immer deutlicher. Auf den Verlauf eines Jahres bezogen, beginnt die Blüte allergologisch bedeutsamer Pflanzen früher und hört später auf. Dazu kommen neue Pflanzen, die österreichischen Allergikern immer mehr Probleme bereiten können.
Neben zeitlichen Abweichungen gibt es auch regional maßgebliche Unterschiede und auch die Mengen und Blütezeit der Pflanzen variieren, abhängig von der Wetterlage, von Jahr zu Jahr erheblich. Deshalb können sich Allergiker nie sicher sein, wann die für sie belastende Zeit genau beginnt.
Wie Allergiker auf den Pollenflug reagieren, hängt schlussendlich auch davon ab, wie die Saison beginnt und verläuft: Wird es kontinuierlich wärmer, beginnt die Saison zwar früh, dafür aber gemäßigt. Der Körper kann sich besser auf die Belastung einstellen und empfindet die Saison als insgesamt nicht so stark. Erleben wir starke Temperaturschwankungen, beginnt die Saison sehr plötzlich oder steigt die Pollenmenge in der Luft während der Flugzeit immer wieder sprunghaft an, ist zwar der Beginn hinausgezögert, die Belastungen werden jedoch bedeutend stärker erlebt als bei einem langsam ansteigenden Pollenflug.
Erle und Hasel geben den Startschuss für die Pollensaison. Ihr Blühbeginn ist stark von den Temperaturbedingungen abhängig. Das bedeutet, der Beginn bzw. die Hochsaison variiert von Jahr zu Jahr. Die enge botanische Verwandtschaft mit der Birke führt dazu, dass bei zahlreichen Birkenpollen-Allergikern wegen der Ähnlichkeit der Allergene schon zur Blütezeit dieser beiden Pflanzen Symptome auftreten. Begleitet werden Hasel- und Erlenpollen vor allem durch teils große Mengen an Pollen der Eiben, die aber in der Regel keine Bedeutung für Allergiker haben.
Birkenpollen sind als starkes und häufiges Allergen bekannt. Etwa die Hälfte aller Allergiker reagiert (auch) auf Birkenpollen. Der beliebte Alleebaum beginnt seine Pollen an den Wind abzugeben, sobald die Temperaturen konstant auf über 15°C ansteigen. Die Birkenpollensaison unterliegt in der Regel einem Zyklus: eine starke und im Jahr darauf wieder eine schwächere Saison. Die Blütenbildung erfolgt immer im Sommer des Vorjahres. Blüht die Birke im April sehr stark, wird sie in der Folge sehr viele Samen ausbilden und ist nach einem "produktiven" Sommer erschöpft. Sie bildet im Juni daher weniger Blüten für das kommende Frühjahr und sammelt Kraft, indem sie sich im Jahr darauf mehr auf die Blattentwicklung konzentriert - was für Allergiker eine schwache Saison bedeutet.
Birkenpollen lösen auch starke Kreuzreaktionen mit einer Reihe von anderen Pollen aus, so z.B. Erle, Hasel, Hainbuche, Rotbuche, Eiche, Edelkastanie und Platane. Darüber hinaus stellen viele Allergiker fest, dass sie zunehmend auch auf Nahrungsmittel allergisch reagieren (sog. Kreuzallergien).
In Österreich gibt es zahlreiche Gräserarten in Wiesen, Weiden und Rasen, die allergische Reaktionen hervorrufen. Durch diese Artenvielfalt leiden Gräserpollen-Allergiker etwa zwei Monate oder länger. In Österreich beginnt die Saison etwa in der zweiten Maihälfte und dauert - mit zwei bis drei Höhepunkten - bis in den Juli/August. Saisonstart und Belastungsintensität werden von den Niederschlägen und der Temperatur im April sowie vom Saisonverlauf bestimmt. Gräserpollen haben eine hohe allergene Potenz und sind in West- und Mitteleuropa bei weitem das wichtigste Pollenallergen.
Die miteinander verwandten Pflanzen Beifuß und Ragweed blühen vom Spätsommer bis in den Herbst hinein und sind damit die letzten Pflanzen im Jahr, die Allergikern das Leben schwer machen. Der Pollenflug der Wildkraut- und Gewürzpflanze Beifuß erreicht meist Mitte August ihre höchsten Werte und wird bis in den September hinein dauern. Die Saison unterliegt kaum Schwankungen und wird damit vergleichbar mit dem Vorjahr sein.
Das Unkraut Ragweed (Traubenkraut, Ambrosia) kommt ursprünglich aus den USA. Das europäische Traubenkraut ist jedoch widerstandsfähiger als die amerikanische Pflanze – sie profitiert offensichtlich vom Klimawandel verträgt zudem mehr Frost. So werden sehr rasch immer neue Gebiete besiedelt, wodurch Ragweed in zunehmendem Maß für die österreichischen Allergiker zum Problem wird. Noch vor ein paar Jahren war die Pflanze fast ausschließlich im Osten Österreichs zu finden. Mittlerweile hält Ragweed aber nicht nur von Süd-Osten her - über Slowenien, Kroatien und Ungarn - Einzug in unser Land, sondern es kommt zusätzlich auch von Südfrankreich über die Schweiz und Oberitalien nach Österreich. Vor allem entlang der Hauptverkehrsrouten, aber auch in Gebieten mit Felderwirtschaft und bei Großbaustellen sowie sporadisch an Plätzen wo Vögel im Winter gefüttert werden, tauchen die Pflanzen auf und verstärken den Pollenflug. Heute liegt der Anteil der von Ragweed betroffenen Allergiker bereits bei mehr als 35%.
Die Pollen treffen über den Luftweg auf die Haut und die Schleimhäute der Atemwege und Augen. Über eine Million Österreicher leiden in den Frühlings- und Sommermonaten unter grippeähnlichen Symptomen wie (Heu)Schnupfen, Niesen, roten und juckenden Augen, Husten, Bronchitis, Atemnot (Asthma), Hautausschlägen etc. Bereits kleinste Mengen - 20 Pollen die nicht größer als ein 20- bis 30-Tausendstel Millimeter sind, pro m³ - des Allergens reichen aus, um heftige Beschwerden auszulösen. Eine Pollenallergie sollte behandelt werden, da sich die Allergie sonst von Jahr zu Jahr verstärken kann. Mehr über die Diagnose und Behandlung von Pollenallergien.
Zusätzlich sollte versucht werden, Allergenen so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Tipps zur Allergenvermeidung finden Sie hier.
Haben Sie den Verdacht, an einer Allergie zu leiden? Dann kann der Allergierisiko Fragebogen möglicherweise weitere Hinweise geben! Auf einer Skala von 1-4 wird das Risiko für polleninduzierte allergische Belastungen an einem Tag bzw. im Tagesverlauf angegeben. Die Berechnung berücksichtigt die Intensität des Pollenflugs sowie Wetter- und Luftqualitätsparameter wie Ozon, Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Feinstaub.
IGAV-Ratgeber „Allergenvermeidung bei Pollenallergie“ gibt Tipps, wie sich der Kontakt mit Pollen reduzieren lässt.
Video Ragweed-Allergie
Der Polleninformationsdienst bietet kostenlose Information zur aktuellen Pollensituation und erstellt kurz- und mittelfristige Prognosen. Weitere Services: tagesaktueller Pollenflug, Belastungslandkarte, Pollen-Tagebuch etc.
Mit der Pollen-App wurde die Pollenwarnung auch unterwegs abrufbar. Pollenallergiker haben damit stets einen raschen Überblick, wo und in welchem Ausmaß die zwölf wichtigsten Allergieauslöser gerade in der Luft schwirren – durch die Angabe von persönlichen Belastungsfaktoren auch individuell zugeschnitten.
Verfügbar in 5 Sprachen für: Österreich, Deutschland, Frankreich und Spanien.