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10.12.2024
Kontakt-Allergien betreffen Menschen jeden Alters und können deren Alltag erheblich beeinträchtigen. Eine neue IGAV-Broschüre bietet leicht verständliche,…
mehr erfahrenIn der Allergiediagnostik spielt die Bestimmung von Antikörpern im Blut – die Immunglobuline – eine wichtige Rolle. Aussagekräftig ist aber nur eine bestimmte Art: jene vom Typ E. Sie gelten als der Motor für allergische Reaktionen.
Die Aufgabe unseres Immunsystems ist der Schutz des Körpers vor ihm fremden und potenziell gefährlichen Stoffen. Dazu zählen Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze, Viren und sonstige Krankheitserreger. Erkennt es solche körperfremden Stoffe (sogenannte Antigene), werden zu deren Abwehr spezifische Antikörper (Immunglobuline) produziert. Immunglobuline sind Eiweiße, die im Blut und in anderen Körperflüssigkeiten zu finden sind. Zusammen mit Abwehrzellen wie Mastzellen oder weißen Blutkörperchen sind sie an der Bekämpfung von Fremdstoffen beteiligt und können mittels spezieller Labormethoden im Blut bestimmt werden.
Zur Familie der Immunglobuline gehören unter anderem Immunglobuline vom Typ E. Sie kommen zwar nur in ganz geringen Mengen im Körper vor – weniger als 0,1 Prozent aller Antikörper gehören zur Klasse IgE – bei den meisten allergischen Reaktionen spielen sie aber die tragende Rolle.
Bei Allergie-bedingten Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems werden IgE-Antikörper gegen vermeintlich gefährliche Stoffe z.B. aus Pollen, Nahrungsmittel etc., gebildet. Schon beim nächsten Kontakt erinnert sich das Immunsystem und erkennt diesen Stoff wieder. Um die „Eindringlinge“ abzuwehren, veranlasst das an Mastzellen gebundene IgE diese, große Mengen Histamin und andere Gewebshormone freizusetzen. Allergische Symptome sind die Folge, die sich je nach betroffenem Organ unterschiedlich äußern können (allergischer Schnupfen, Bindehautentzündung, Nesselausschlag, Asthma etc.).
Im Rahmen der Allergiediagnose wird eine Blutprobe entnommen und mittels moderner Verfahren der Anteil an diesen IgE-Antikörpern gemessen. Ein erhöhter, gegen ein bestimmtes Allergen gerichteter IgE-Spiegel (sog. spezifisches IgE) spricht für eine Sensibilisierung des Körpers gegen dieses Allergen. Bestehen auch entsprechende Symptome, spricht man von einer Allergie. Aber auch bei allergischem Asthma und der Hautreaktion Urtikaria („Nesselsucht“) hat IgE eine tragende Rolle.
Der Mechanismus von Allergien
IgE vor über 50 Jahren entdeckt
Das IgE wurde 1967, also vor über einem halben Jahrhundert, vom japanischen Immunologen-Ehepaar Kimishige und Teruko Ishizaka entdeckt. Immunglobulin vom Typ E wurde von allen Antikörper-Typen als letzter beschrieben. Die späte Identifizierung erklärt sich durch die im Vergleich zu den anderen Immunglobulinen G, M, und A sehr geringe Konzentrationen im Blut. Diese Entdeckung lieferte die Basis für das Verständnis von Allergien und hat die Wissenschaft nachhaltig beeinflusst. Nicht nur der Medizindiagnostik wurde damit ein wesentlicher Impuls gegeben, sondern es wurde auch die Entwicklung innovativer therapeutischer Ansätze zur Behandlung von Allergien ermöglicht (Allergen-spezifische Immuntherapie, Anti-IgE-Therapie etc.).