Menü
- Allergien
- Asthma
- Allergenvermeidung
- Anlaufstellen
- Ratgeber
- Verein
13.11.2024
Nach der Saison ist vor der Saison. Endlich ist die Luft frei von Blütenstaub und schon kündigt sich der nächste Pollenflug an: Die Purpur-Erle beginnt Mitte…
mehr erfahrenMedikamentöse Therapie des allergischen Asthmas
Die Behandlung richtet sich gegen die Entzündung in den Atemwegen und hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Deshalb kann sie sich im Laufe der Zeit immer wieder verändern. Dabei kommen zwei Arten von Medikamenten zum Einsatz:
Controller: Medikamente, die die chronische Entzündungsreaktion der Bronchien unterbinden (inhalatives Kortison, eventuell Leukotrien-Antagonisten)
Reliever: Medikamente, die den Krampf der Bronchien lösen und die Bronchien erweitern (Beta-2-Mimetika, kurz- oder langwirksam)
Achtung: richtig Inhalieren
Medikamente in der Asthmatherapie werden in der Regel eingeatmet – also inhaliert. Dabei ist es sehr wichtig, dass dies richtig gemacht wird. Nur dann können die Medikamente an den Wirkort in der Lunge gelangen. Jedes Inhalationsgerät erfordert ein individuelles Vorgehen für die korrekte Inhalation. Deshalb muss die Handhabung des Inhalationsgerätes vor der ersten Anwendung intensiv mit einem Arzt oder geschultem Fachpersonal (z.B. Atem-Physiotherapeuten) trainiert werden.
Schulungsvideos gibt's beim Austrian Severe Asthma Net
Die individuelle Anpassung der Therapie erfolgt schrittweise und kann nur vom Lungen- bzw. geschulten Kinderfacharzt durchgeführt werden. Therapiert wird nach einem Stufenschema, das sich an der erreichten Asthmakontrolle orientiert. Sinn der Stufentherapie ist, dass der Patient nur so viele Medikamente erhält, wie er für eine optimale Asthmakontrolle braucht. Kann das Asthma unter Kontrolle gebracht werden, reduziert man die Medikamente („step-down“).
Wenn der Asthmaspray nicht ausreicht: Medikamente als Spritze bei schwerem Asthma
Lässt sich das Asthma trotz einer stadiengerechten medikamentösen inhalativen Behandlung nicht kontrollieren, kommen weitere Wirkstoffe zum Einsatz, die als Spritze unter die Haut verabreicht werden. Sie bekämpfen ganz gezielt die Mechanismen der Erkrankung:
Bei diesen Therapien kommt es zu einem Rückgang der Exazerbationsfrequenz, der Asthmasymptome und des Bedarfs an Kortison bei gleichzeitiger Verbesserung der Lungenfunktion, der Asthmakontrolle und der Lebensqualität.
Kortison als Tablette: warum nur bei schwerem Asthma? Kortison ist in der Asthmatherapie ein unverzichtbares Medikament und wird grundsätzlich inhaliert. Dadurch wirkt es nur dort, wo man es braucht – nämlich in den Bronchien und in der Lunge, wo es die Entzündung hemmt und die Schleimproduktion reduziert. Als Spray ist Kortison sehr gut verträglich – somit keine Angst vor inhalativem Kortison! Nur wenn es wirklich einmal absolut notwendig ist, kann es auch in einer niedrigen Dosis und nur über eine kurze Zeit oral als Tablette eingenommen werden. Dann verteilt sich das Kortison über das Blut im ganzen Körper. Für kurze Zeit ist die Tabletteneinnahme unbedenklich. Langfristig können allerdings Nebenwirkungen wie Osteoporose, Verdünnung der Haut etc. auftreten.
Nasenpolypen & Asthma: Viele Patienten mit Asthma leiden auch an Nasenpolypen – und umgekehrt. Es ist daher wichtig, diese bei Asthmapatienten möglichst optimal zu behandeln, da dadurch häufig auch die Lungensituation gebessert wird. Derzeit sind die wichtigsten Pfeiler der Therapie von Nasenpolypen Kortison (als Nasenspray oder Tabletten) sowie Nasennebenhöhlen-Operationen. Die Wirksamkeit von Anti-IL5-Antikörper zur Therapie von Nasenpolypen wird derzeit in Studien untersucht.
Empfehlung allergen-spezifische Immuntherapie
Die allergen-spezifische Immuntherapie ist beim allergischen Asthma neben der Allergenvermeidung und der medikamentösen Therapie zu empfehlen. Die Voraussetzung ist ein eindeutiger Zusammenhang zwischen den Atembeschwerden und dem entsprechenden Allergen sowie der Einsatz von Präparaten, deren Wirksamkeit bei asthmatischen Patienten belegt ist. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass eine sublinguale Immuntherapie (Tablette unter die Zunge) bei erwachsenen Patienten mit Asthma und Hausstaubmilben-Allergie den Kortisonbedarf und Rate an Asthmaanfällen senken kann. Diese Therapie war auch bei Patienten mit teilkontrolliertem Asthma sicher.